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Gott schütze uns vor Corona! – Rumäniens Umgang mit dem Virus
„Das Virus ist eine Strafe Gottes, wir hätten unseren Glauben entschiedener ausüben sollen“, ist Vasile überzeugt. Wie der Großteil der Bevölkerung Rumäniens bekennt auch er sich zur rumänisch-orthodoxen Kirche. Der Siebzigjährige ist tief gläubig und froh, dass die Kirchen und Klöster nach dem Lockdown wieder geöffnet haben. Gottesdienste mit Hunderten von Gläubigen, die dicht gedrängt stehen, finden wieder wie eh und je statt. Auch das Ritual des Priesterhandkusses und der Eucharistie, das bei den orthodoxen Christen mit einem Löffel durchgeführt wird, bleibt Bestandteil der Liturgie. Riskant, findet Fernsehjournalistin Carla Tanasie, denn das Potential zur Weiterverbreitung des Virus sei hoch: „Der größte Infektionsherd unseres Landes ist durch eine religiöse Feier entstanden“, erklärt die 36-Jährige. Sie beklagt, dass viele ihrer Landsleute die Maßnahmen gegen das Virus nicht ernst genug nehmen. So wie Maria. Die Rentnerin organisiert regelmäßig Wallfahrten für ihr Dorf und ist überzeugt, dass ihr Glaube sie vor dem Virus schütze: „Wo Gott ist, gibt es keine Krankheit. Wir gehen ständig in die Kirche und machen Wallfahrten – ohne Maske – und keiner von uns ist je krank geworden.“ Um ein breites Umdenken in der rumänischen Bevölkerung zu erreichen, hat Carla Tanasie eine neue Reportagereihe gestartet, in der sie regelmäßig die Auswirkungen des Virus auf den Corona-Intensivstationen des Landes dokumentiert. Rumänien hat mit der „zweiten Welle“ des Virus hart zu kämpfen. Carlas Sorge, dass das ohnehin marode Gesundheitssystem Rumäniens zusammenbrechen könnte, ist groß. (Text: arte)
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