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Neues Leben im Kloster – Zwischen Abschied und Aufbruch
Nicht nur in den Kirchen wird es leerer, auch in Deutschlands Klöstern macht sich Einsamkeit breit. Gab es 1960 noch etwa 110.000 Nonnen und Mönche, sind es heute weniger als 18.000 Ordensmitglieder. Die Franziskaner in Rheda-Wiedenbrück gehören zu Gottes letzten Dienern. Sie sind nur noch zu dritt und zwei der Brüder sind jenseits der 80. Jetzt müssen sie ihre Sachen packen. Die Entscheidung, den Standort aufzugeben, ist für den Orden eine schmerzliche Zäsur. Doch eine Alternative gibt es nicht. „Wir haben seit mehreren Jahren keinen Nachwuchs“, sagt Bruder Korbinian Klinger.Die Orden in Deutschland haben ein Nachwuchsproblem. Die meisten Nonnen und Mönche sind längst im Rentenalter. Da ist es fast schon ein Wunder, wenn sich eine 24-Jährige für ein Leben in Stille und Einkehr entscheidet. Nach 27 Jahren ist Annika Zöll die erste Novizin bei den „Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe.“ Ein Leben als Ordensschwester bedeutet für für die junge Frau viel mehr als Verzicht, sie will neue Impulse setzen: „Ich bin nicht ins Kloster gegangen, um den ganzen Tag zu schweigen, sondern um Gemeinschaft zu leben – im hier und heute!“Im Kloster Arenberg bei Koblenz liegt das Durchschnittsalter der Dominikanerinnen bei 81 Jahren. Doch der Alltag ist nicht von Abschied und Wehmut geprägt. Denn auch wenn der Nachwuchs fehlt, die weltliche Faszination für das Klosterleben nimmt zu. Das haben auch die Schwestern gespürt und sich für einen mutigen Neuanfang entschieden. Mit einem Vitalzentrum hat sich das Kloster als spirituelle Wellness-Oase neu erfunden. Schwester Christina dient hier nicht nur Gott, sondern auch der Entspannung der Klostergäste. Als Masseurin legt sie jeden Tag für ein paar Stunden ihr Ordenskleid ab. Für sie ist das keine Verwandlung, sondern nur eine andere Form der Berufung. (Text: arte)
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